Mit großen Fragen bleiben wir nach der Bezirkssynode zurück:

Bezug nehmend auf die Beschlüsse der Bezirkssynode ergeben sich aus unserer Sicht einige Fragen, um deren schriftliche Beantwortung wir bitten:

Welche Beschlüsse wurden in der Bezirkssynode und im Bezirkskirchenrat gefasst?

Wurden diese Beschlüsse vorher den stimmberechtigten Mitgliedern schriftlich und transparent vorgelegt?

In weit wurde bei der Bezirkssynode kommuniziert, wann das Quorum erreicht war, wie viele stimmberechtigte und nicht stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren und wer stimmberechtigt war? Wurden Stimmkarten ausgegeben?

Lag eine gültige Tagesordnung vor?

Durch welche konkreten Maßnahmen auch - was das theologische Konzept angeht - wurde versucht Gemeinden einzubinden, die durch den verordneten Sparkurs stark (beziehungsweise ganz) betroffen sind? Wurde hier mit zu enttäuschenden Mitgliedern Lösungen erarbeitet, um deren Verbleib in der Landeskirche zu fördern?

Wurde die Aktivität einzelner Kirchengemeinden und deren bisherige Spendenbereitschaft bei der Beurteilung berücksichtigt?

Wurde die für den Kirchenbezirk aus der Rechnung ausgenommene Hauptkirche dem Gremium kommuniziert und fand eine Diskussion darüber statt? Wurde den Mitgliedern mitgeteilt, dass eine Kirche aus der Bewertung ausgenommen wurde?

Die Bezirkssynode hat auf Basis von 14 Punkten über die Gebäudeklassifizierung entschieden. Wann wurden diese 14 Punkte abgefragt und wurde die Übersicht bei der abschließenden Beurteilung vorgelegt und als Grundlage für die Entscheidung genutzt?

Wo findet sich diese Übersicht?

Wurde bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt, dass einige Gemeinden in den vergangenen 20 Jahren bereist Sparmaßnahmen umgesetzt haben?

Wurden die Kirchenbesuchszahlen prozentual und absolut erfasst und in die Beurteilungen einbezogen? Wurden auch Online-Gottesdienstbesucher berücksichtigt?

War den einzelnen Mitgliedern der Synode bekannt, dass die Einsparungen die verschiedenen Kooperationsräume stark unterschiedlich belasten, und wurde dies transparent dargelegt vor der Beschlussfassung?

Wurde bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt, ob alternative Nutzungsmöglichkeiten vor Ort geschaffen wurden? Ob die Möglichkeit von Einmietungen oder Gründungen von Fördervereinen möglich sind?

 

Noch nicht gebaute Gebäude wurden im Rahmen der Beampelung auf grün gesetzt, im Vorfeld aber bei Versammlungen betont, dass keine Neubauten kommen würden. Wie erklärt sich die Diskrepanz?

Wie kann ein Neubau – gerade vor dem Aspekt der Sparmaßnahmen - in einem Ort mit einer grünen Kirche zu begründen sein?

Wie ist die CO2 Bilanz eines Neubaus gegenüber vorhandenem Gebäudestand zu bewerten?

Welche Gründe wurden gegenüber der Landessynode von Seiten der Bezirkssynode vorgebracht, um die Entscheidungen vor Ort milder umzusetzen? Welche Argumente konnte der Bezirk einbringen, um die Situation vor Ort besser zu beleuchten?

Ist für die einzelnen Kirchenmitglieder im Bezirk nachvollziehbar, wer die Entscheidungen trifft? Sind die Mitglieder des Bezirkskirchenrates öffentlich bekannt (z.B. auf der Homepage).

Inwiefern hatten kleine aktive Gemeinden eine Möglichkeit im Prozess abgebildet zu werden?

Ist den einzelnen Kirchengemeinden klar kommuniziert worden welche konkreten Auswirkungen die Beampelung haben wird? Hier geht es konkret um Fragen der Rückstellungen.

Wurde den einzelnen Gemeinden in den Kooperationsräumen transparent dargelegt, welche finanziellen Rahmenbedingungen künftig gelten? Und wenn ja wann und in welcher Form?

Wann wurde die Verteilung der Pfarrstellen im Kirchenbezirk vorbesprochen und beraten?

Ist bereits bekannt, dass sich der Zuschnitt der Dekanate ändern wird? Wann wurde dies der Bezirkssynode mitgeteilt?

Um 22 Uhr hat die Bezirkssynode über eine Nachwahl abgestimmt. War dies auf der Tagesordnung ersichtlich oder wurde transparent im Rahmen der Mandatsprüfung auf den bereits vor zwei Wochen erfolgten Rücktritt hingewiesen? 

Wie hoch ist der prozentuale Anteil an Stimmberechtigten in der Bezirkssynode, die gleichzeitig hauptamtlich für die Kirche arbeiten?

 

Bitte beachten Sie hierbei, dass wir als ehrenamtliche Mitglieder der Kirche durch den Prozess immer wieder mit zusätzlichen Arbeiten belastet werden. Uns geht es bei der Klärung dieser Fragen vor allem darum, die sehr hohe Frustration in (leider vielen) Kirchengemeinden abzumildern, um konkret an Lösungen für eine Zukunft der evangelischen Landeskirche vor Ort zu arbeiten. Uns bleibt unklar wie viele Austritte beim Prozess „eingepreist“ wurden. Wir würden uns insgesamt wünschen, dass konkreter daran gearbeitete wird passive Mitglieder einzubinden und neue Mitglieder zu begeistern. Uns ist insgesamt im Verlauf der vergangenen Monate unklar geblieben, wie dies vor Ort umgesetzt werden soll? Das ist sicherlich auch dem von Seiten des Landes verordnetem Sparkurs zuzuschreiben. Jedoch lebt Kirche vor Ort und wird in unseren Gemeinden gestaltet. Insgesamt ist dieser Aspekt bei den Beratungen – nicht nur- in unserer Gemeinde zu wenig berücksichtigt worden. 

Die Antworten stehen noch aus, sollen aber kommen!